Une escapade dans le Bourbonnais – ein Wochenende vor den Toren von Moulins stand ins Haus. Wegen des Hundes buche ich gern eine Unterkunft etwas außerhalb mit Platz und Auslauf. Dieses Mal hat es uns in ein tolles chambres d’hôtes verschlagen: Le Domaine du Mijarnier in Montbeugny (03).
Die Auswahl dieses wunderbaren B&B fand ganz nach dem Prinzip Zufall statt: Gegend eingegrenzt, nach der Möglichkeit der Hundemitnahme gesucht und dann mal geschaut, was da so auftaucht. Eine Unterkunft fiel mir gleich ins Auge, da offenbar vorherige Besucher mehrheitlich begeistert waren. Auf Tripadvisor etwa wird das Angebot von 85% der abgegebenen Wertungen mit 5 Punkten bedacht.
Grund genug, mir das näher anzusehen und schließlich auch zu buchen. Es handelt sich um ein ehemaliges Jagdanwesen etwa 20 Minuten östlich von Moulins am Rand der Gemeinde Montbeugny und in der Nähe der Route Nationale 79 (E 62) gelegen. Von Paris aus erreicht man Le Domaine du Mijarnier in gut drei Stunden über die A77 und die N7 in Richtung Süden.
Vor rund 5 Jahren übernahmen Agnès und Alain Quevernard das charakteristische Herrenhaus nebst zahlreichen Nebengebäuden und ausgedehnten Ländereien. Der ursprüngliche Plan war es, eine Anlage zu schaffen, auf der Spring- und Vielseitigkeitsreiter in Kursen ihre Fähigkeiten erweitern und vertiefen können. Zu diesem Zweck wurden bei der Renovierung des Besitzes gemütliche Gästeunterkünfte vorgesehen.
Mijarnier – Gäste und Pferde
Die sympathischen Gastgeber sind selbst Vollblutreiter und halten vier Pferde sowie ein Pony auf dem Hof. Alain Quevenard blickt auf eine erfolgreiche Karriere als Vielseitigkeitsreiter zurück, die ihm in den 1970er Jahren einen vierten Platz bei den Weltmeisterschaften einbrachte. Nach Beendigung der jeweiligen Karrieren im sonnigen Süden Frankreichs, widmet sich das Paar nun in Vollzeit seiner Leidenschaft für Pferde und für das Reiten.
Vermietungen der Zimmer im größeren Stil war eigentlich gar nicht vorgesehen und hat sich eher zufällig ergeben. Glücklicherweise inzwischen sehr erfolgreich, denn man wohnt wirklich großartig dort!
Das Haus verfügt lediglich über vier Zimmer, die sich allesamt in einem umgebauten Nebengebäude befinden, gruppiert um einen großzügigen zentralen Aufenthaltsraum mit großem Tisch und Kaminofen. Jedes Zimmer ist liebevoll mit antiken Möbeln ausgestattet und verfügt über ein abgeteiltes Bad mit Dusche.
Fenster und Wände sind gut isoliert, sodass auch im a****kalten Februar die Räume wohlig warm und kuschelig sind. Geräusche haben weder von innen noch von außen eine Chance und die Betten sind hervorragend. Ich habe selten auf Anhieb so gut geschlafen, wie hier.
Zudem existiert eine Ferienwohnung mit zwei Zimmern und der Möglichkeit, bis zu 6 Personen zu beherbergen. Die Anmietung ist jeweils wahlweise pro Nacht oder aber für längere Zeiträume vorgesehen.
Für Tier- und Naturfreunde
Das Frühstück wird aktuell im Speiseraum des Hauptgebäudes eingenommen, das ein paar Schritte von den Gästezimmern entfernt liegt. Auf dem Weg kann man ein paar Pferden bonjour sagen und vielleicht auch dem Schwein Aglaé, das in einer von insgesamt 17 Boxen wohnt und tagsüber gern mit dem Rest der Familie auf dem Grundstück unterwegs ist.
Weitere Bewohner sind eine große, fluffige jugoslawische (?) Hirtenhündin, die gelegentlich kleine Eifersuchtsanfälle hat sowie ein sehr wärme- und liebesbedürftiger Kleinhund vom Stil Jack Russel namens Fiji. Plus die bereits erwähnten Pferde samt Pony.
Das Mitbringen eigener Pferde ist übrigens auch problemlos machbar, ebenso wie das längerfristige Einstellen von Pensionspferden. Eine überdachte Reithalle von 20 mal 30 Metern kann genutzt werden, genau wie zahlreiche Wege auf insgesamt 36 Hektar Fläche, davon 10 ha Wald. Weitere 5 Hektar groß ist ein Weiher, der wiederum zum Angeln und Baden genutzt werden kann. Ein Vielseitigkeits-Parcours im Wald befindet sich in Vorbereitung und soll demnächst fertiggestellt werden.
Zurück zum Essen: In familiärer Atmosphäre gibt es ein – für französische Verhältnisse – recht reichhaltiges Frühstück, das im Winter vom Hausherrn am offenen Kamin serviert wird. Abendessen ist übrigens buchbar, allerdings muss man das mindestens 24 Stunden im Voraus anmelden. Dann bekommt für 19 Euro pro Person ein fabelhaftes 4 Gänge Menü samt Wein, von der Dame des Hauses und überwiegend aus Biozutaten und regionalem Anbau zubereitet.
Gekrönt wird jeder Aufenthalt von der einladenden und warmen Persönlichkeit der Gastgeber, die zumindest mir den Eindruck gaben, ein ganz besonders willkommener Gast zu sein.
Falls es ihr mal im Bourbonnais zu tun habt oder euch die Auvergne ansehen wollt, kann ich Le Domaine du Mijarnier wärmstens empfehlen.
Bon séjour,
Claudia
Tadaaa!
Ich habe jetzt endlich mal Deinen Blog entdeckt.
Du hast ihn ja nicht freiwillig preisgeben.
Ich lese viele interessante Dinge und völlig neue Rezepte. Spannend!
Liebe Grüße!
Erik
Du meinst, man sollte Leuten sagen, dass man einen Blog hat, damit er gelesen wird? Ich werde drüber nachdenken 😉
LG zurück