Als ich umzog, musste ich mich leider von meiner geliebten Heißmangel trennen. Weder passte sie in den Umzugswagen, noch hätte ich hier Platz für sie gehabt. Dieser Umstand hat mich traumatisiert – bis ich auf die Bügelpresse gekommen bin.

BügelpresseIch habe nicht nur eine Leidenschaft für elektrische Haushaltsgeräte, sondern auch für alte Stoffe (und für 10 bis 20 weitere Dinge, aber davon an anderer Stelle mehr). Insbesondere liebe ich altes Leinen, als Handtuch, als Bettwäsche, als Tischdecke – vollkommen egal. Gerne darf es grob sein und auch Gebrauchsspuren haben. Bevorzugt mit Stickerei.

Mit den Mengen an ollem Gewebe, die ich über die Jahre angehäuft habe, könnte man ein gutes Dutzend errötender Bräute mit angemessenen Aussteuern versehen. Aber darum geht es hier gar nicht.

BügelpresseJedenfalls nicht direkt. Das Problem bei Leinen und anderen festen Stoffen ist, dass sie nach dem Waschen sehr schwer glatt zu bekommen sind. Bügeln ist eine Strafe und Schwerarbeit. Das Ergebnis hat mich trotzdem nie begeistert. Und jedes Mal alles in die Reinigung bringen wollte ich auch nicht.

Darum habe ich mir irgendwann eine alte Heißmangel zugelegt, die vielfach noch in ländlichen Regionen zu finden sind. Und ich habe sie geliebt, meine Mängel. Nie wurde meine Weißwäsche glatter, als mit ihr! Vor allem, wenn ich die Stücke ein paar Stunden zuvor mit Wasser benutzt hatte, so dass die Fasern leicht durchgefeuchtet waren.

BügelpresseAber nun weilt sie nicht mehr bei mir, und offen gestanden war mir vollkommen schleierhaft, wie ich in Zukunft meine Stoffe glätten sollte. Bis ich eines Tages im vergangenen Sommer in unserer örtlichen Bar die Besitzerin ihre Tischdecken bearbeiten sah. Mit einer Bügelpresse! Eine ganz neue Welt der Haushaltsgeräte eröffnete sich mir, denn bis dato hatte ich von der Existenz solcher Maschinen nichts geahnt.

BügelpresseVoller Begeisterung probierte ich die Bügelpresse aus – und bügelte Jill den halben Wäschekorb weg, so großartig war es. Leider sind die Dinger nicht billig. Ich habe lange überlegt, konnte mich jedoch abschließend von der Dringlichkeit der Investition überzeugen. Und – das nehme ich vorweg – bereut habe ich es nicht.

BügelpresseWie bei meiner alten Mangel, ist das Ergebnis am besten, wenn die Wäsche etwas Feuchtigkeit hat. Falls das nicht der Fall ist, kann man je nach Modell entweder etwas Wasser aufsprühen oder die “Steam”-Funktion benutzen.

BügelpresseDie Kombination aus Anpressdruck, Hitze und eben Dampf setzt selbst widerspenstigem Leinen ohne allzu großen Aufwand so zu, dass es ziemlich professionelles Ergebnis entsteht. Bei grobem und sehr verknittertem Stoff muss man eventuell mehrfach pressen. Stücke, die einigermaßen glatt liegen, ergeben sich oft schon bei einmaliger Bearbeitung durch die Bügelpresse. Ebenso Baumwollstoffe und Gewebe, die durch lange Nutzung ganz weich geworden sind. Letztere liebe ich besonders.

BügelpresseIch habe mich für das Modell “Ultra XL” von Speedypress entschieden, das ich auf einen Keybordständer stelle, wenn gebraucht. Wenn nicht, klappe ich beides zusammen und stelle es in eine Ecke. Direkt platzsparend ist das Ensemble dann leider immer noch nicht, aber für mich erträglich.

So, nun wisst ihr es!

Bonne soirée,

Claudia