Ich liebe es, wenn ich in der Küche (und auch sonst) alles verwerten kann. Eine von vielen Möglichkeiten, Reste von Obst und Gemüse in etwas Tolles zu verwandeln, ist Essig.
Nun habe ich jahrelang geglaubt, Essig herzustellen sei unglaublich schwierig. Wer macht einen sowas eigentlich glauben? Steckt etwa eine ausgeklügelte Verschwörung aus Industrie und Dr. Oetker hinter allem? Man weiß so wenig …
Jedenfalls – Essig machen ist total einfach und dank einer meiner absoluten Lieblingsseiten im Netz habe ich auch eine genaue Anleitung dazu gefunden. Wer sich für den Themenbereich “Selbermachen” interessiert, dem sei herzlich ein Besuch (oder viele) der Seite smarticular.net angeraten.
Besonders scharf war ich darauf, Apfelessig selbst herzustellen. Da ich aber im Herbst ein paar verwaiste Birnbäume in meinem Umfeld gefunden habe, wurden auch deren Früchte zu Essig verwurstet verarbeitet.
Essig machen – Grundrezept
Hier nochmal kurz zusammengefasst, wie es geht:
Man nehme
- Ein großes Glasgefäß (sehr gründlich sauber machen)
- ein sauberes Tuch
- Schalen, Reste, Kerngehäuse oder auch ganze Teile vom Obst deiner Wahl (unbehandelt, aber das ist klar, oder?)
- Wasser
- pro Kilo Obst kann ein Eßlöffel Haushaltszucker hinzugefügt werden, dann geht es schneller
Das alles kommt zusammen in das Gefäß und wird mit dem Tuch abgedeckt. Es soll Luft an die Mischung kommen, aber keine Insekten usw. Alle paar Tage kann einmal umgerührt oder leicht geschwenkt werden. Nach ein bis zwei Wochen ist ein deutlicher Essiggeruch zu bemerken. Nun kann der Inhalt des Glases durch ein Tuch gefiltert werden. Die Flüssigkeit wird wiederum in ein abgedecktes, sauberes Gefäß gefüllt und darf dort nochmal vier bis sechs Wochen zu Ende gären.
Anschließend nochmals filtern und abfüllen – fertig!
Ich habe mich bisher an den Varianten aus Äpfeln und Birnen versucht. Weiteres folgt.
Was kann man damit anstellen
Essig ist unglaublich vielseitig und gesund. Der auf die oben beschriebene Art gewonnene Essig kann in vielen Bereichen im Haus eingesetzt werden.
Zuvorderst steht natürlich der kulinarische Wert, zum Beispiel für Dressings und Saucen. Einen Teil meines selbstgewonnenen Birnenessigs habe ich mit Honig veredelt – Rezept folgt.
Viele Menschen schwören auch auf den gesundheitlichen Nutzen von vor allem Apfelessig, der – verdünnt getrunken – die Verdauung anregen und beim Abnehmen helfen soll.
Äußerlich angewendet ergibt Essig ein erfrischendes und heilendes Gesichtswasser (verdünnt!) oder eine kräftigende Rinse fürs Haar (auch verdünnt!). Zu diesen Themen werde ich in naher Zukunft etwas schreiben.
Und schließlich ist Essig ein prima Putzmittel. Er entfernt Fett und Kalk, ist umweltverträglich und in unserer Selfmade-Variante außerdem unschlagbar günstig.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben.
Bonne journée,
Claudia