Schon seit Tagen treibt mich der Janker auf eine deftige Suppe um. Es regnet seit gefühlten zwei Wochen durch und dazu ist es windig bis stürmisch. Perfekte Bedingungen für eine feine Rindfleischsuppe.
Vorgestern habe ich endlich eine schöne Beinscheibe vom Rind (‘jarret de boeuf‘) beim Schlachter meines Vertrauens ergattert (und eineinhalb Kilo collier de bœuf für bœuf bourguignon – dazu in Bälde mehr) und heute habe ich mich direkt ans Werk gemacht. Eine deftige, selbstgekochte Bouillon ist ausgesprochen gut fürs Gemüt. Und zudem sehr lecker und gesund.
Eigentlich ist es nicht besonders aufwändig, eine Fleischbrühe selbst zu kochen. Es braucht lediglich etwas Zeit. Dieses Mal habe ich mich für die traditionelle Kochtopf-auf-Gasherd Variante entschieden. Ich hätte das Ganze aber auch gut in meinem geliebten Pressure Cooker in der Funktion slow cook zubereiten können.
Zutaten Rindfleischsuppe
- 1 kg Beinscheibe (oder Suppenfleisch und Knochen)
- 4 ganze Karotten, ungeschält
- 1 mittelgroße Zwiebel, ungeschält und halbiert
- 1 Scheibe Knollensellerie
- 1/2 Stange Lauch (oberer Teil), grob zerteilt
- 1 Teltower Rübchen (“navet“)
- 2 kleine Knoblauchzehen
- 1 1/1 gehäufte Teelöffel Salz
- ca. 5 Pfefferkörner
- 3 Pimentkörner
- 2 Lorbeerblätter
- weitere Kräuter nach Geschmack: Rosmarin, Thymian, Petersilie, Liebstöckel… (hatte ich nicht zur Hand)
Zutaten Einlage
- 3 Karotten, gestiftelt oder in Scheiben
- 1/2 Stange Lauch (unterer Teil), in Ringen
- 1 Scheibe Knollensellerie, gewürfelt
- 1 Teltower Rübchen, gewürfelt
- außerdem nach Belieben: Nudeln oder Graupen, Grießklößchen oder Grießnockerln, Eistich (alles separat kochen und fertig hinzugeben)
Zubereitung
In einem großen Topf (ca. 5 l Fassungsvermögen), die gründlich gewaschene Beinscheibe zusammen mit den übrigen Zutaten für die Brühe und reichlich kaltem Wasser (ca. 2,5 bis 3 l) aufsetzen und zum Kochen bringen. Danach auf kleiner Flamme weiterköcheln lassen. Indikator für die Kochzeit ist das Suppenfleisch. Wenn es sich ohne Aufwand auseinanderziehen lässt, ist die Brühe fertig. Das kann zwischen 3 und 5 Stunden dauern, je nach Qualität und Dicke des Stücks.
Falls sich Schaum bilden sollte, wird dieser abgeschöpft. Ansonsten kann der Topf in Ruhe gelassen werden.
Wenn das Fleisch seine Garprobe bestanden hat, wird die Beinscheibe aus der Brühe genommen und auf einen großen Teller oder ein Brett gelegt. Die restlichen Zutaten mit der Brühe durch ein Sieb in einen entsprechend großen Topf abseihen.
Die gekochten Gemüsestücke sind übrigens köstlich und können ebenfalls verzehrt werden.
Brühe auf kleiner Flamme mit den Zutaten für die Einlage etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis diese die gewünschte Konsistenz haben. In der Zwischenzeit wird das Fleisch ausgelöst und in mundgerechte Stücke zerteilt. Diese kommen ebenfalls in die Brühe. Eventuell mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Schluss die restlichen Zutaten wie Eistich, Nudeln oder Klößchen hinzugeben und servieren.
Nach dem gleichen Prinzip stelle ich übrigens auch Hühnersuppe her.
Falls Reste übrig bleiben – oder von vornherein auf Vorrat gekocht wurde – lässt sich diese Rindfleischsuppe auch sehr gut einfrieren.
Bon appétit,
Claudia