Risotto kochen ist eine Wissenschaft für sich, die viel Fingerspitzengefühl, Zeit und Geduld fordert. Dachte ich bis vor Kurzem auch. Dann probierte ich mit wenig Überzeugung mein neues Spielzeug aus…

Pressure Cooker… meinen Pressure Cooker, zu deutsch Dampfkochtopf.

Risotto dauert ewig?

An dieser Stelle muss ich mich outen – ich habe eine große Schwäche für elektrische Küchengeräte (und Elektrowerkzeuge, und überhaupt für alles, was das Leben einfacher macht). Davon wird an der einen oder anderen Stelle noch zu lesen sein.

Zurück zum Risotto. Ich hatte mein Spielzeug (siehe links) ganz neu und noch nicht viel darin gekocht. Eines abends sollte ich Besuch bekommen, hatte null Zeit, etwas Anständiges vorzubereiten. Da fiel mir ein, irgendwo ein Risottorezept für das Ding gesehen zu haben. Mit wenig Hoffnung auf ein essbares Resultat warf ich ein paar Zutaten in den Pott und stellte das Gerät an. Wenige Minuten später vermeldete ein Piepen das Ende der eingestellten Kochzeit. Ich ließ den Dampf entweichen und schaute skeptisch in den Topf. Auf den ersten Blick sah es komisch aus, denn die Zutaten lagen logischerweise alle noch an der Stelle, an der sie ursprünglich gewesen waren. Aber einmal umgerührt – gar nicht schlecht.

Inklusive Aufwärmzeit hatte ich in unter 15 Minuten ein ziemlich gutes Gemüserisotto gezaubert!

So funktioniert es

Inzwischen habe ich das Rezept für mich perfektioniert und verwende es vor allem für Risotto ai funghi mit (selbst)getrockneten Pilzen.

Zutaten

  • eine Zwiebel
  • ein bis zwei Knoblauchzehen
  • eine Handvoll getrocknete Pilze
  • eine Tasse Risottoreis (Arborio oder Carnaroli)
  • zwei Tassen Gemüsebrühe
  • ein Schuss Weißwein
  • etwas Butter
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer

Zubereitung

Ich schildere hier die Zubereitung im elektrischen Dampfkochtopf.  Das Ganze funktioniert entsprechend aber auch im herkömmlichen Topf für den Herd.

RisottoPressure Cooker anstellen und schon mal das Reiskochprogramm (oder die Sauté-Funktion) einstellen. Olivenöl im Innentopf erhitzen, gehackte Zwiebel und Knoblauch hinzu geben. Unter Rühren glasig braten. Jetzt die Pilze hinzugeben und kurz anschwitzen. Anschließend den Reis hinzugeben. Weiterrühren bis der Reis teils leicht angeröstet ist. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen und gegebenenfalls Reiskörner vom Topfboden lösen.

Wenn der Wein verdampft ist, die Gemüsebrühe hinzufügen, umrühren und den Deckel schließen. Das Reisprogramm auf 5 Minuten einstellen. Die Zeit zählt erst, wenn der Druck im Topf aufgebaut ist, so dass es insgesamt einige Minuten länger dauert.

Nach Ende der Kochzeit den Dampf manuell ablassen, Deckel öffnen und umrühren. Nun kann die Butter hinzugefügt werden und nach Belieben Parmesan.

Das Ergebnis kann mit einem herkömmlichen Risotto durchaus mithalten, ist aber deutlich schneller in der Zubereitung und macht sich vor allem allein. Das lästige Danebenstehen, kellenweise Brühe dazugeben und ständige Umrühren entfällt. Es brennt nix an, der Reis hat eine gute Konsistenz, also weder zu hart, noch zu matschig. Das Risotto selbst ist schön cremig-sämig. Nix zu meckern!

Inzwischen habe ich schon ein paar meiner Kochfreunde davon überzeugt 🙂

Pressure Cooker vs. Dampfkochtopf

Vielleicht noch ein paar Worte zum Gerät. Ich bin in einem Dampfkochtopf-Haushalt aufgewachsen. Meine Mutter war große Verfechterin der vitaminerhaltenden und energieschonenden Kochweise. Leider habe ich den Dinger nie wirklich vertraut und meinen eigenen Dampfkocher bald nur noch als großen Kochtopf verwendet.

Umso erfreuter war ich, als ich feststellte, die Dinger gibt es jetzt auch als strombetriebene stand-alone Lösung. Aus irgendeinem Grund vertraue ich denen mehr, als den herkömmlichen Modellen. Aufgrund meiner oben bereits erwähnten Schwäche für Elektrogeräte dauerte es nicht lange, damit mir rätselhaft war, wie ich bis dato ohne sowas hatte auskommen können.

Letztlich habe ich mich für das Gerät von KeMar entschieden. Die Gründe dafür lagen im Preis und in der Tatsache, dass der Pressure Cooker ohne BPA und sonstige giftige Beschichtungen auskommt. Der Leistungsumfang erscheint mir durchaus mit dem des Platzhirschen Instant Pot vergleichbar zu sein.

Ich habe bei Weitem noch nicht alles ausprobiert, was man mit dem Multikocher alles anstellen kann. Aber das, was ich bisher getestet habe, war gut und schnell. Ich habe meine Anschaffung nicht bereut.

Viel Spaß beim Nachkochen.
Bon appétit,
Claudia